Ich denke gerade herum und muss durchs zufällige Herumklicken im Internet wieder mal herausfinden, dass eines meiner Dinge, die ich gut finde (in diesem Fall die Doom-Wad Alien Vendetta), wieder einmal leider von einer Person ist, die vorzeitig und unerwartet gestorben war.
Dieser Post ist mal von der ernsthaften und düstereren Sorte, weil mir klar wird, wie grossflächig diese Sache eigentlich ist.
Es wurde mir klar, dass eine ganze menge Dinge, mit denen ich mich so umgebe, alle irgendwie einen… sagen wir jenseitigen Ursprung haben, und das nicht nur im Bezug auf die Dinge auf meiner Festplatte.
Ich finde das sehr gruselig…
Ich sehe auf meinen Minischrank und sehe die grossformatigen Bildbände von H. R. Giger, der nicht mehr lebt.
Ich sehe den Joker in ‘The Dark Knight’ dessen Darsteller Heath Ledger nicht mehr lebt.
Gleiches mit Herr Der Ringe und Star Wars Episode 2 und 3 im Bezug auf Christopher Lee.
Tolkien kann man da gleich mitziehen.
Robin Williams Filme habe ich mich bis zum heutigen Tag nicht dran gewagt, obwohl ich gerne würde und Alan Rickman in Die Hard, Robin Hood und als Snape… naja. Nicht leicht.
Dann denkt sich das Schicksal ‘Heute bin ich mal richtig fies und nehm Carrie Fisher auch noch mit’.
Egal, kuck ich halt YouTube.
Oh, der Youtuber hatte Selbstmord begangen, oh und der ist an Krebs gestorben…. auch schlecht.
Radio then. Bad Idea…
Michael Jackson muss ich wohl nicht gross erklären und Curt Cobain sowie Amy Winehouse vermutlich auch nicht.
Alles nicht meine Musik im Auto meiner Mutter, aber die Hintergrundgeschichten sind präsent.
Three Steps Ahead, Motörhead, Linkin Park, Queen…
Aber auch auf meiner Festplatte, seien es die sehr bizarren Filme, Spiele und ‘Musik’ von Kimberly Kubus (Kim Okkerstrøm), der auch Selbstmord beging und mit dem ich einige Jahre direkten Kontakt hatte, oder die eher umstrittenen und sehr makaberen Doom-Wads von Eric Harris, immer wieder werde ich ständig mit Medien, Kunst, Kultur oder Ereignissen konfrontiert, dessen Ursprung nicht mehr unter den Lebenden weilt.
Ich könnte viel mehr aufzählen, aber es soll eher ums Prinzip gehen.
Mal ist es sehr nah, manchmal unmittelbar, manchmal auch eher distanziert, aber jedesmal stellt sich da für mich die Frage, wo da bei all den Dingen die Kunst und Medien der Lebenden ist?
Oder ist das etwas, was nur Ältere stetig mehr wahrnehmen, weil Jüngere mehr in der aktuelleren, frischeren Medienlandschaft unterwegs sind?
Ich für mich habe mehr und mehr den Eindruck, eine Art ‘Theather der Toten’ anzusehen.
Verstärkt wird dieser Effekt noch von den heute hochqualitativen Medien, die es so erscheinen lassen als wären die Menschen nie weg gewesen.
Früher war das irgendwie so, dass Tote in diesen komischen und unergründlich langweiligen Schwarz-Weiss-Filmen waren und die alte Musik super dumpf und kratzig war und dass alle Lebenden in gut, sauber und modern klingenden 80er Kram zu hören waren und in Filmen voller Farben und spektakulären State of the Art Bluescreen-Überblendungen mit Gummimonster-Animatronics mitspielten (Practical Effects forever!).
Etwas übertrieben dargestellt…
Heute gibt es allerdings diese Qualitäts-Barriere nicht mehr und irgendwie fühlt sich das komisch an.
Gerade YouTube finde ich da besonders unheimlich, wenn man immer noch all die Videos des Kanals ansehen kann und vor allem auch, weil YouTube sich viel persönlicher anfühlt als jeder Film oder Musiktrack.
Was ich besonders beunruhigend finde ist, wie oft Selbstmord die Ursache ist und gerade für mich mit Depressionen so eine Sache, genauso wie ich es nicht gerade erbaulich finde, darüber nachzudenken, wie es in Zehn oder mehr Jahren aussehen soll, zudem mir meine grauen Haare jetzt nicht auch gerade Mut zusprechen.
Nur wo will ich hin mit meinem Post hier?
Nirgends. Das Leben ist einfach so. Es ist eine endliche Sache.
Ist nur trotzdem gruselig und gibt mir viele Scarys.
Das ändert aber nichts daran, dass die drei grossen Bildbände von H. R. Giger immer noch genauso fantastisch sind wie an dem ersten Tag, als ich sie 2001 zum ersten mal aufgeschlagen hatte.