Manchmal will ich einfach nur noch kreischend schreien und mit meinen Händen über den Kopf sinnlos draussen durch die Gegend springen.
Aber die Hoffnung, dass ich jemals in meiner Freizeit nochmal ein gutes Spiel spielen kann, ohne dass ich ein filmlizenzfreies Super Nintendo Spiel dafür anfassen muss, hält mich davon ab.
Aber dann kommt so ein von tatsächlicher Mindertalentiertheit hervormasturbierter Fake von einem Indiehorrorspiel daher und hat sogar die Rotzigkeit, Geld zu verlangen und schon ist mein Drang zu diesen absonderlichen Verhaltensweisen wieder da.
Um fair zu sein, es ist nicht so schrecklich wie Paranautical Activity, bei dem ich das Gefühl hatte, dass dieser Entwickler alles aus purer Absicht heraus tat, um den ultimativen Frust und Hass beim Spieler zu erzeugen.
Aber wenn man schon unfähigen Schrott produziert und den unnachahmlichen Drang verspürt, diesen stolz allen zeigen zu müssen wie das Krickelbild eines Kindergartenkindes, dann sollte man zumindest kein Geld dafür verlangen!
Nun gut. Taken ist ein Mazegame. Man läuft durch ein rechtwinkliges Labyrinth und läuft vor einem Gespenst weg. Man muss einen Teleporter zu einem Haus finden und findet darin einen Schlüssel, welcher die Tür am Anfang des Labyrinths öffnet. Damit ist man entkommen.
Hört sich passabel an, aber verhält sich in der Praxis zu einem Indiehorrorspiel wie Pong zu einer Tennissimulation.
Also los gehts…. leider.
Wie immer werde ich pro Kategorie entweder einen Stern vergeben, keinen Stern vergeben oder, wenn es richtig ablutscht, einen Stern abziehen.
Am Ende werden alle Sterne zusammengerechnet und dann Finish Him!
Max sind 20 Sterne, da Games viel komplexer als Plastikfigürchen sind und Lowest sind -30 Sterne.
Basierend auf den Sternen gibt es eine X\10 Wertung.
Kategorie 1: Steuerung
Gesteuert wird mit WASD und Maus, was jedem, der schon mal eine Pizza gemalt hat, vertraut sein sollte. E ist zum benutzen da. Die Steuerung klappt und ist jetzt nichts Erregendes. Allerdings ist man viel zu langsam und hat das Gefühl, dass Gespenster für die Spielfigur ein Grund für gemütliches Schlendern und Joggen sind. Etwas, was auch noch nervt, ist die Tatsache, dass das Licht der Taschenlampe immer nach vorne zeigt. Man kann nicht auf den Boden leuchten, nicht nach oben und überhaupt hat man das Gefühl, dass die Taschenlampe nicht zur Spielfigur gehört.
Keinen Stern
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Kategorie 2: Keine Bugs und Glitches
Bugs und Glitches gab es keine. Ausser als ich die Tür zum Levelausgang direkt am Anfang öffnen konnte, ohne dass ich dafür einen Schlüssel eingesammelt hatte, oder als ich im Spiel auftauchte und immer mal wieder keinerlei Maussteuerung hatte, oder all jene Momente in denen ich im Menü absolut nichts anklicken konnte und ich das Spiel systemseitig beenden musste, weil der Mauszeiger scheinbar unsichtbar oder nicht existent war.
Und wahrscheinlich noch viele weitere freispielbare Bugs, die ich glücklicherweise nicht gefunden habe, weil ich das Spiel nur zwei Stunden ertragen habe.
Minus einen Stern
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Kategorie 3: Motivation
Die Motivation explodiert in einer gigantischen Supernova, nachdem man 5 Minuten in diesem geistig behinderten Irrgarten herumgekrüppelt ist, um dann festzustellen, dass sich dieses verschwuchtelte Transengespenst aus dem Weltraum nicht bewegen kann, wenn man es ankuckt und realisiert, dass es keinerlei Gefahr gibt und man alles in gemütlichster Ruhe absolvieren kann, solange man die ungefähre Richtung im Hinterkopf behält, in der sich das Gespensterdrecksblach befindet, da dieses immer sich in einer schnurgraden Linie auf den Player zubewegt und einfach durch alle Wände hindurchschimmelt.
Durchschaut man einmal das dumm designte Gespenstergeschlacker, kommt das einem Godmode gleich. Es ist unmöglich, ausser willentlich, dann noch zu verlieren.
Minus einen Stern
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Kategorie 4: Balancing
Das Balancing ist kaputt bei einem Gegner, der sofort sämtliche Aktionsmöglichkeiten verliert, wenn man ihn nur ankuckt. IDDQD!
Minus einen Stern
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Kategorie 5: Wiederspielwert
Es gibt keinen Wiederspielwert. Nasse Pommes haben mehr Wiederspielwert.
Spookys ist gegen Taken ein Skyrim mit allen Erweiterungen und Mods.
Wenn ihr einen Gang im Irrgarten gegangen seid, habt ihr das komplette Spiel bereits gesehen. Da nützt es auch nichts, den gleichen Level mit drei verschiedenen Texturen anzubieten und fünf Schwierigkeitsgrade, die nur die Geschwindigkeit des Billiggespensts marginal erhöhen.
Minus einen Stern
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Kategorie 6: Leveldesign
Es ist ein Irrgarten mit einem versteckten Riesentotenkopf, der als Teleporter zu einem “Haus” dient, welches aus nur einem einzigen, kurzen Gang und einem Schlafzimmer besteht. Mir soll keiner mit Leveldesign kommen.
Hier gibt es keins.
90° Winkel sind kein Leveldesign.
Geometrisch hätte man das alles hier eins zu eins in Wolfenstein 3D nachbauen können. Ach ja, das Labyrinth ist zufallsgeneriert.
Minus einen Stern
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Kategorie 7: Ki-Design
BOOOOOOOO!!!!! Low Poly und miese Texturen! Keine Shader und keine Animation! und das Beste, Der Jumpscare hat keinen Sound! Gar keinen!
Ich hatte im Spiel mehr Angst vor dem Teddybär, den sie in der Hand hielt, als vor den Gebüschen!
Was?……
Ach…. vor dem mädchenartigen Polygonmatschhaufen sollte ich Angst haben!
Sagt das doch gleich.
Minus einen Stern
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Kategorie 8: Atmosphäre
Wenn ich die Stimmung, die auf Screenshots, welche mich in die Irre und zum Kauf führten, total super aussah, mit etwas in der realen Welt vergleichen müsste, so wäre meine Erwartung an Atmosphäre in diesem Spiel gleichzusetzen mit der Erwartung an ein tiefsensitives sexuelles Erlebnis und der harschen klinischen Realität beim Körperöffnungsarzt ihres Vertrauens.
Ich fühlte mich, als würde das Spiel nur mechanisch über mich drüberrutschen und tun, was man so in einem Horrorspiel tut, weil ich das Spiel mit Geld bezahlt habe. Nichts in dem Spiel verbindet, alles ist einfach nur da und sieht toll aus und macht am Ende nur einen 10 Minuten Graphic-Job, damit der Player schnell fertig ist. Ich hab mehr Angst beim Kakaotrinken oder Eierrumschlackern.
SO muss sich Gaming anfühlen!
Minus einen Stern
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Kategorie 9: Grafik
Die Grafik ist theoretisch passabel, aber es ruckelt. Zudem sind die meisten Assets vorgefertigter Kram, oder im Neufremd Prefabs, und es ist keinerlei stilistische Konsistenz zu bemerken. Ich hatte beim Spielen schon den Gedanken gehabt, dass der Typ nur Texturen an die Wände gemacht hat, weil es ohne nicht geht und nicht etwa, weil er Texturen aus guten Gründen ausgesucht hat und etwas damit darstellen wollte.
Der grösste Heuler ist ohnehin das Heckenlabyrinth! Es ist dort jedes einzelne Blatt dargestellt, was zusammen mit den Shadern und Postprocessing super aussah, aber ich kam nie über 10 bis 12 Frames pro Sekunde hinaus.
Minus einen Stern
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Kategorie 10: Sounds
“Der Sound ist billig und viel zu spärlich. Viele Dinge haben keine Sounds.
Es gibt keine Ambientsounds im Level, die Waffensounds sind schwach und billig, bis auf die Shotgun, die Monster machen keine Sounds und insgesamt ist das Spiel viel zu still, wenn man die Musik abschaltet. Es wirkt, als würde über die Hälfte noch fehlen.”
Irgendwie komme ich an kein Spiel mit gutem Sound mehr ran. Bis auf die Sache mit den Waffensounds kann ich hier Copy-Paste spielen. Ist es so schwer, ein paar gute Free-Sounds zu saugen und diese im Spiel abzuspielen?
Und ich kann den Slender-Scaresound-Jingle nicht mehr hören!!!
Originalität bitte!
Minus einen Stern
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Kategorie 11: Musik
Die Musik ist irgendein langweilig pseudoirgendwas blabla Royalty-Free Geklimper, das weder zur Atmosphäre des Spiels beiträgt, noch so richtig zum Spiel passt. Ich hätte für dieses Spiel fünf Kühe simultan grunzen lassen.
Minus einen Stern
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Kategorie 12: Extras \ Secrets \ Unlockables
Lalalalalalalalalal!!!!!!!!!! LALALALALALAL!!!!!!!! WAAASSS???
LÄLÄLLÄLÄL lululul… ES IST SO DUMM UND LEER HIER!!!
ICH KANN DICH NICHT HÖREN!!! BUBUBUBUBUBU PIPIPIPIPIPI!!!
Secrets? Unlockables? Extras? Ernsthaft? Hier? In diesem Spiel? Für Geld?
BBRRRUUUUHHHAAAHHAAHAHHAHAHAHAHAHAHAHA!!!!!
Mann, du hast ja vielleicht Vorstellungen….
Keinen Stern
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Kategorie 13: Story
Es gibt eine Story, aber sie wird nicht erzählt. Nicht vor dem Game, nicht wenn man es geschafft hat, nicht wenn man es auf der härtesten Stufe schafft, nicht wenn man dumm von der hässlichen Gespensterheulsuse ganz nah angekuckt wird wie eine staunende Kuh…. und auch nicht während des Spiels, wo es möglicherweise so etwas wie Sinn gemacht hätte. Ein Spiel das keine Story hat, ist etwas neutrales, aber ein Spiel das eine Story um ein totes Mädchen hat und diese NICHT ERZÄHLT ist für mich die Ursache vieler weiterer langer Therapiesitzungen bei meinem Gaming-PTBS Tiefenpsychomantistherapeuten!!!
Minus einen Stern
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Kategorie 14: Komplexität
Lauf rum und kuck ein Mädchen mit nem Teddy an, das sich zuviel Edding um die Augen geschmiert hat. Huuuhhuuuhuhuuuu….
Wie komplex kann das schon sein. Ach ja: Finde einen Schlüssel in einem Haus mit nur einem Raum, in dem es nur vier Schubladen gibt und öffne damit eine Tür, die auch oft ganz ohne Schlüssel einfach aufgeht.
Das ist regelrechtes Gaming-Shazam!
Minus einen Stern
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Kategorie 15: Zugänglichkeit
Das erste Spiel das wohl jeder Spielen kann, der bei selbstablaufenden Sequenzen gerade so noch nicht überfordert ist. Ich bin überzeugt, wenn man es ausprobiert, könnte man einige Quallenarten dazu bringen, dieses Spiel erfolgreich zu spielen.
Plus einen Stern
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Kategorie 16: Pacing
Es gab einmal einen grossartigen Spieldesigner der 90er, der folgende Weisheit sagte: “Spiele brauchen das Pacing eines Hodensacks”. Der Entwickler von Taken hat sich mehr als jeder andere daran orientiert, gerade besonders deshalb, weil er ein Horrorspiel entwickelte und Pacing in einem Horrorspiel pures Gift ist.
Sehr gut gemacht.
Minus einen Stern
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Kategorie 17: Sprechrollen
Das einzige was gesprochen hat, war das Spiel selbst. Und es hat zu mir gesagt, dass es gerne ultimativer Müll werden will.
Keinen Stern
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Kategorie 18: Länge \ Dauer
Ich kann hier nicht gross was schreiben. Erstens, weil meine Seele schon blutet und zweitens, weil es kurz gesagt zu lang für seine Erbärmlichkeit und Langeweile ist und zu kurz für den Preis, den es kostet. Nach 20 Minuten war bei mir alles durch. Und dann wäre da noch die Sache mit dem Content…
Ein Labyrinth mit drei verschiedenen Tapeten zu bekleben und das “Variation” zu nennen ist wie drei Becher übereinander zu stapeln und zu versuchen, dann mit dieser “Rakete” zum Mond zu fliegen.
Minus einen Stern
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Kategorie 19: Animationen
Es gibt keine. Gar keine! In einem 3d-Horror-Game!
Demnächst gibt es Rennspiele ohne Bewegung oder Egoshooter ohne Waffen oder PC-Games ohne Computer…
Minus einen Stern JA! Fucking MINUS!
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Kategorie 20: Eyecandy \ GrafikPornoismus
Es ist mit keiner Synapse zu begreifen, dass man hier die Unreal Engine 4 vor Augen haben soll. Nicht unbedingt der einzelnen Effekte und Shadern wegen, denn diese sehen absolut fantastisch aus, sondern gemessen daran, wie wenig daraus gemacht wurde. Was hier insgesamt präsentiert wird, hätte auch mit der Quake 1 Engine realisiert werden können. Aber weil hier nur die Effekte gewertet werden und nicht deren Anwendung, gibt es keine andere Wahl als einen Stern.
UE4 rockt!
Plus einen Stern
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Gamebreaking Bugs \ Showstopper: Nein.
Abzug: 0 Sterne
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Wertung: 3 \ 10 = -13 Sterne
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Schlecht! Pure Zeitverschwendung.
Dieses Game ist schlecht. Richtig schlecht. Und es ist ein Erstling und Ein-Mann-Projekt. 10$ sollte es zuerst kosten, 5$ war ein Angebot, das ich nicht ablehnen konnte und mittlerweile hat es der Entwickler Aufgrund der Kritik und den negativen Reviews, die es im Steam-Shop hagelt, auf einen Dollar runtergesetzt.
Nur bewerte ich nicht nach Preis, sondern nach Inhalt, egal ob kostenlos oder 200 Euro. Ich bewerte nur das Spiel und so etwas extrem Variables wie den Preis für die Wertung völlig zu ignorieren, ist eine Konstante meiner Fairnis und Objektivität meiner Reviews.
Warum aber musste der Entwickler unbedingt ein Spiel veröffentlichen, in dem sich fast absolut nichts tut?
Warum nicht einfach sowas wie das hier einfach als experimentellen Prototyp deklarieren und sich Reviews wie diese ersparen?
Dabei sind die Ansätze sogar hypothetisch recht vielversprechend, aber diese werden durch konsequentes Nichtverfolgen und jede Menge an Garnichts im Spiel atomisiert.
Solch ein Spiel sägt an der Reputation. Zumindest zunächst.
Wenn ein mögliches neues Spiel von dem Typen nicht exponentiell besser ist, sprich vier unterschiedliche Räume und drei verschiedene Monster zum erschiessen und vielleicht noch am besten ein paar Treppen, dann wäre es für den Entwickler besser, mir seine UE4 Lizenz zu schenken. Oder besser noch an jemanden mit etwas Zeit und Talent.
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Wertungsliste:
10\10 Ultimate 20* – 18*
09\10 Fantastisch 17* – 15*
08\10 Super 14* – 12*
07\10 Gut 11* – 9*
06\10 Durchschnitt\Ok 8* – 5*
05\10 Langweilig\Meh 4* – 0*
04\10 Enttäuschend -1* – -6*
03\10 Schlecht -7* – -13*
02\10 Beleidigend -14* – -21*
01\10 Ultimativer Müll -22* – -30*